Eine künstlerische Darstellung von Pioneer 10. Quelle: nasa.gov
Pioneer
Pioneer 10 und Pioneer 11 sind zwei bahnbrechende Raumsonden der NASA, die in den frühen 1970er Jahren gestartet wurden. Pioneer 10 startete am 3. März 1972, gefolgt von Pioneer 11 am 6. April 1973. Diese Missionen waren die ersten, die den Asteroidengürtel durchquerten und detaillierte Daten über die äusseren Planeten unseres Sonnensystems lieferten. Pioneer 10 war die erste Raumsonde, die den Jupiter erreichte und am 3. Dezember 1973 an ihm vorbeiflog. Pioneer 11 folgte am 4. Dezember 1974 und nutzte die Schwerkraft des Jupiter, um ihre Flugbahn zu ändern und den Saturn zu erreichen, den sie am 1. September 1979 passierte.
Die Pioneer-Sonden waren mit einer Reihe wissenschaftlicher Instrumente ausgestattet, darunter Kameras, Magnetometer, und Partikeldetektoren. Diese Instrumente ermöglichten es, wertvolle Daten über die Magnetfelder, die Strahlungsumgebung und die physikalischen Eigenschaften der Planeten und ihrer Monde zu sammeln. Obwohl die Sonden keine so fortschrittlichen Kameras wie die späteren Voyager-Sonden hatten, lieferten sie dennoch wichtige Bilder und Daten, die unser Verständnis der äusseren Planeten und des interplanetaren Raums revolutionierten. Die Pioneer-Missionen legten den Grundstein für zukünftige Erkundungen des äusseren Sonnensystems und bleiben ein Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.
Plakette an Pioneer-Sonden
Wenige Monate vor dem Start der Pioneer-10-Raumsonde im Jahr 1972 brachte der Astronomieprofessor Carl Sagan die Idee ein, man könnte eine Plakette anbringen, falls irgendwelche ausserirdische Zivilisationen diese Sonde je finden würden. Quasi eine Art kosmisches “Hallo” der Menschenheit. Aber wie kommuniziert man mit ausserirdischen Wesen, mit denen wir keine Semantik gemeinsam haben? Sagans Idee: Mit grundsätzllicher Wissenschaft und dem einfachst möglichen Zahlensystem: Binärcode.
Die ersten an Alien gerichteten Platten an Pioneer 10
Wenn Wasserstoffatome von einem Energiezustand in einen anderen übergehen wird elektromagnetische Strahlung freigesetzt. Diese Welle ist das Mass, das in den Abbildungen auf der Tafel verwendet wird. Die Wellenlänge (etwa 21 Zentimeter) dient als räumliches Mass, die Periode (etwa 0,7 Nanosekunden / 10-9 s) als zeitliches Mass. Das letzte Detail dieses Schemas ist ein kleines Häkchen zwischen den Wasserstoffatomen, das diese Werte für Entfernung und Zeit der Binärzahl 1 zuordnet.
Der “Golden Record” der Voyager-Sonden
Voyager 1 und Voyager 2 sind zwei der bekanntesten und am weitesten gereisten Raumsonden der NASA. Voyager 1 wurde am 5. September 1977 gestartet, gefolgt von Voyager 2 am 20. August 1977. Beide Sonden wurden entwickelt, um die äusseren Planeten unseres Sonnensystems zu erforschen, insbesondere Jupiter und Saturn, sowie deren Monde und Ringe. Die Missionen waren ursprünglich als “Mariner Jupiter/Saturn 1977” bekannt und wurden später in Voyager umbenannt.
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Die Voyager-Sonden sind mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Instrumente ausgestattet, darunter fortschrittliche Kameras, die für die damalige Zeit bahnbrechend waren. Diese Kameras ermöglichten es, detaillierte Bilder der Jupiter- und Saturnsysteme aufzunehmen, einschliesslich ihrer Monde und Ringe. Zusätzlich zu den Kameras verfügen die Sonden über Instrumente zur Messung von Magnetfeldern, Plasmawellen, kosmischer Strahlung und anderen wichtigen Daten. Nach ihren erfolgreichen Vorbeiflügen an Jupiter und Saturn setzte Voyager 2 ihre Reise fort und flog auch an Uranus und Neptun vorbei, wodurch sie die einzige Raumsonde wurde, die alle vier Gasriesen besucht hat.
Voyager in 3D bei der Nasa
Berechnung
- Die Binärzahl um die Disc ist 100110000110010000000000000000000. In Dezimal entspricht das 5’113’380’864.
- Die 0.7 * 10-9 Sekunden haben wir vom Wasserstoffatom.
- Beide multipliziert gibt rund 3.58 Sekunden.
Hier noch die Erklärung der restlichen Zeichen.
The pale blue dot
Der berühmte Physiker Carl Sagan schlug vor, Voyager 1 soll sich umdrehen und ein Foto der Erde machen. Daraus entstand das Bild, das als „Pale Blue Dot“ in die Geschichte einging.
Carl Sagan, Pale Blue Dot, 1994
Schauen Sie noch einmal auf diesen Punkt. Das ist hier. Das ist zu Hause. Das sind wir. Auf ihm haben alle, die Sie lieben, alle, die Sie kennen, alle, von denen Sie je gehört haben, alle Menschen, die es je gab, ihr Leben verbracht. Die Gesamtheit unserer Freuden und Leiden, Tausende von überzeugten Religionen, Ideologien und Wirtschaftslehren, jeder Jäger und Sammler, jeder Held und Feigling, jeder Schöpfer und Zerstörer von Zivilisationen, jeder König und Bauer, jedes junge verliebte Paar, jede Mutter und jeder Vater, jedes hoffnungsvolle Kind, jeder Erfinder und Entdecker, jeder Morallehrer, jeder korrupte Politiker, jeder “Superstar”, jeder “oberste Führer”, jeder Heilige und Sünder in der Geschichte unserer Spezies lebte dort - auf einem Staubkorn, das in einem Sonnenstrahl schwebte.
Die Erde ist eine sehr kleine Bühne in einer riesigen kosmischen Arena. Denken Sie an die Blutströme, die von all den Generälen und Kaisern vergossen wurden, damit sie in Ruhm und Triumph vorübergehend Herr über einen Bruchteil des Punktes werden konnten. Denken Sie an die endlosen Grausamkeiten, die die Bewohner einer Ecke dieses Pixels den kaum unterscheidbaren Bewohnern einer anderen Ecke antun, an die Häufigkeit ihrer Missverständnisse, an ihren Eifer, sich gegenseitig zu töten, an ihren glühenden Hass.
Unsere Anmassung, unsere eingebildete Selbstherrlichkeit, die Illusion, dass wir eine privilegierte Stellung im Universum einnehmen, wird durch diesen blassen Lichtpunkt in Frage gestellt. Unser Planet ist ein einsamer Fleck in der grossen, alles umhüllenden kosmischen Dunkelheit. In unserer Dunkelheit, in all dieser Weite, gibt es keinen Hinweis darauf, dass Hilfe von anderswo kommen wird, um uns vor uns selbst zu retten.
Die Erde ist die einzige Welt, von der bisher bekannt ist, dass sie Leben beherbergt. Es gibt, zumindest in naher Zukunft, keinen anderen Ort, an den unsere Spezies auswandern könnte. Besuchen, ja. Ansiedeln, noch nicht. Ob es uns gefällt oder nicht, im Moment ist die Erde der Ort, wo wir leben.
Es ist gesagt worden, dass Astronomie eine demütigende und charakterbildende Erfahrung ist. Es gibt vielleicht keinen besseren Beweis für die Torheit menschlicher Einbildungen als dieses ferne Bild unserer winzigen Welt. Für mich unterstreicht es unsere Verantwortung, freundlicher miteinander umzugehen und den blassblauen Punkt, die einzige Heimat, die wir je gekannt haben, zu bewahren und zu pflegen.