CDaten & InformationZahlen zu Farben zu Pixel zu Bilder

Lernziele

Hinweis: Wir behandeln keine Umwandlungen, die grösser als zwei Byte oder 65’53510 sind.

  • Sie können berechnen, wie viel Speicherplatz für ein unkomprimiertes RGB-Bild mit einer gewissen Auflösung und Farbtiefe nötig wäre.
  • Sie wissen, wie sich die Berechnung verändert, wenn es ein Graustufen-Bild ist.
  • Sie können die Prinzipien einer Rastergrafik und einer Vektorgrafik voneinander unterscheiden.
  • Sie verstehen die Inhalte des Theorieeintrags.

Stellen Sie sich vor: Bits könnten in Ihrem Speicher könnten ja direkt einzelne Farben sein. 0 wäre schwarz, 1 wäre weiss.

Ein Smiley könnte dann so aussehen:

Das ist eine sogenannte Rastergrafik. Die Grafik ist einfach eine Tabelle, bei der die Zellen mit Farben gefüllt werden.

Die Datenmenge zu bestimmen, ist bei diesem Beispiel relativ einfach: Es sind pro Reihe jeweils zwei Byte und es gibt 16 Reihen. Also insgesamt brauchen wir 32 Byte (= 256 Bit) Speicherplatz dafür.

Aber unsere Semantik ist doch etwas zu einfach: Wir haben ja gar keine Farben - nicht einmal Grautöne! Wir müssen also mehr als nur 1 Bit Speicherplatz pro Pixel haben.

Interaktiv Farbtiefe verstehen

In der letzten Lektion haben wir die Farbtiefe angeschaut. Jetzt wollen wir das nochmals interaktiv anschauen, ich habe Ihnen dazu etwas programmiert.

Diskutieren Sie

Als Originalbild (rechts) sehen Sie hier ein RGB-Bild mit 64 x 64 Pixeln und 8 Bit Farbtiefe. Sie können mit den Reglern die Auflösung (damit meint man die Breite und Höhe) sowie die Farbtiefe verändern. Zudem sehen Sie eine 3D-Visualisierung aller Bits, die für ein “rohes” solches Bild nötig wären.

Spielen Sie mit den Reglern, um ein Gefühl für die Effekte der Regler zu erhalten. Den Effekt der Farbtiefe können Sie auch mit Ihren eigenen Bildern beim Image Bit Comparer testen!

Dann überlegen Sie sich folgende Fragen:

  1. Was verkörpert die Datenmenge, die nötig ist, um das Bild zu speichern?
  2. Wie könnten Sie diese Datenmenge berechnen?
  3. Sie finden zwei Versionen eines Videos: Einmal in FullHD und 4 Bit Farbtiefe, und einmal in 4K mit 8 Bit Farbtiefe (recherchieren Sie die Begriffe selbst). Wie viel länger wird der Download gehen?
  4. Sie kaufen eine professionelle Kamera mit 24 Megapixeln und 16 Bit Farbtiefe pro Farbkanal. Zudem hat die Kamera eine Funktion, um die Bilder “roh” unkomprimiert zu speichern. Wie viel Speicher bräuchte so das grösst mögliche Bild?
  5. Wie würde sich die Datenmenge verändern, wenn Sie keine Farben hätten sondern nur Graustufen?

Lösung zu den Fragen

  1. Das Volumen des Quaders ist die Datenmenge.
  2. Grundsätzlich:
    Breite×"Ho¨he"×TiefeBreite \times \text{"H\"ohe"} \times Tiefe
    In unserem Fall also:
    Pixelbreite×"Pixelho¨he"×("Farbtiefe pro Kanal"×"Anzahl Farbkana¨le")Pixelbreite \times \text{"Pixelh\"ohe"} \times ( \text{"Farbtiefe pro Kanal"} \times \text{"Anzahl Farbkan\"ale"} )
    Oder:
    Pixelbreite×"Pixelho¨he"×("Farbtiefe insgesamt")Pixelbreite \times \text{"Pixelh\"ohe"} \times ( \text{"Farbtiefe insgesamt"} )
    Dass es keine Verwechslung gibt, präzisiert man die Farbtiefe teils mit “bits per channel” (bpc) oder “bits per pixel” (bpp). 8 bpc sind bei RGB 24 bpp.
  3. FullHD (oder “1080p” genannt) ist 1920x1080 Pixel. 4K ist 3840x2160 Pixel.
    Pasted image 20231127000239
    4K ist also eine viermal grössere Fläche als FullHD. Wenn Sie nun auch noch eine doppelt so grosse Farbtiefe haben, haben Sie also achtmal mehr Daten, die Sie herunterladen müssen. (Stellen Sie sich das als Würfel vor!)
  4. Rechnen wir von Beginn an in Byte, das ist einfacher. Pro Farbkanal und Pixel haben wir 16 Bit, also 2 Byte pro Farbe und Pixel. Mit drei Farben sind das 6 Byte pro Pixel. Nun haben wir 24 Megapixel - also rund 24 Millionen Pixel!
    6Byte×24Megapixel6 Byte \times 24 Megapixel
    Das macht 144 Megabyte für ein Bild!
  5. Ein Bild aus Graustufen hat einfach einen Kanal anstatt drei Kanäle pro Farbe. Das heisst: Die Datenmenge sollte ein Drittel der Datenmenge von RGB sein.

Vektorgrafiken

Wir haben bislang von Rastergrafiken gesprochen, die ein Bild in Pixel aufteilen. Der andere Haupttyp von Grafiken sind die sogenannten Vektorgrafiken.

Anders als Rastergrafiken beschreiben Vektorgrafiken die Inhalte mathematisch als geometrische Formen. Ein Beispiel eines Kreises, bei dem Rastergrafik denkbar schlecht wegkommen:

rastervektor 1

Editieren Sie eine SVG-Grafik

Gehen Sie zu svgviewer.dev. Dort sehen Sie standardmässig dieses Logo, das vom SVG-Code links kreiert wird.

Pasted image 20231203215601

Versuchen Sie folgende Veränderungen selbst vorzunehmen.

  1. Vergrössern Sie den Kreis.
  2. Geben Sie dem Kreis ein passendes Gelb oder Hellorange.
  3. Verschieben Sie den Kreis weiter rechts.
  4. Machen Sie das gerundete Quadrat im Hintergrund blau.
  5. Fügen Sie einen zweiten, grünen Kreis hinzu

Falls Ihnen noch Zeit bleibt, experimentieren Sie mit weiteren SVG-Grafiken links in der Auswahl.

Diskutieren Sie

Was sind wohl die Vor- und Nachteile der beiden Grafiktypen? Hier einige Bilder als Inspiration:
Pasted image 20231127070546
Pasted image 20231127070715

Mögliche Gedanken zur Diskussion

Auflösung

Einer der Hauptunterschiede zwischen Raster- und Vektordateien ist deren Auflösung. Die Auflösung einer Rasterdatei wird in DPI (dots per inch) oder PPI (pixels per inch) angegeben. Wenn man in eine Rastergrafik hineinzoomt oder ihre Grösse vergrössert, beginnt man, die einzelnen Pixel zu erkennen.

Rasterdateien nutzen meist mehr Farben, ermöglichen eine umfangreichere Farbbearbeitung und zeigen feinere Licht- und Schatteneffekte als Vektoren – verlieren jedoch an Bildqualität, wenn sie in der Grösse verändert werden. Ein einfacher Weg, um festzustellen, ob ein Bild eine Raster- oder Vektorgrafik ist, besteht darin, es zu vergrössern. Wenn das Bild unscharf oder pixelig wird, handelt es sich wahrscheinlich um eine Rasterdatei.

Für Vektorbilder ist die Auflösung kein Problem. Man kann Vektoren unendlich skalieren, umformen und anpassen, ohne an Bildqualität zu verlieren. Vektordateien sind beliebt für Bilder, die in einer Vielzahl von Grössen erscheinen müssen, wie z.B. ein Logo, das sowohl auf einer Visitenkarte als auch auf einem Plakat passen muss.

Verwendungszwecke

Digitale Fotos sind Rasterdateien. Viele Digitalkameras schiessen automatisch Fotos und speichern sie als Rasterdateien – und die Bilder, die man online sieht, sind oft auch Rastergrafiken. Rasterdateien werden auch häufig für die Bearbeitung von Bildern, Fotos und Grafiken verwendet.

Vektordateien eignen sich besser für digitale Illustrationen, komplexe Grafiken und Logos. Das liegt daran, dass die Auflösung von Vektoren beim Skalieren gleich bleibt, was sie für eine Vielzahl von Druckformaten geeignet macht. Das Vektorformat SVG ist ein etablierter Web-Standard und wird auf Webseiten oft gebraucht, um kleine Symbole zu animieren (z.B. der Play-Knopf auf Youtube).

Manche Dateitypen können sowohl Raster- als auch Vektorbilder kombinieren - allen voran PDFs und Word-Dateien. Zum Beispiel könnte eine Broschüre Vektorgrafiken für das Firmenlogo und den Text verwenden, aber Rasterdateien für die Fotografie.

Dateigrössen

Rasterdateien sind im Allgemeinen grösser als Vektordateien. Sie können Millionen von Pixeln und unglaublich hohe Detailstufen enthalten. Ihre Grösse kann den Speicherplatz von Geräten beeinträchtigen und das Laden von Seiten im Web verlangsamen. Allerdings kann man Rasterdateien komprimieren, um sie für die Speicherung und Web-Optimierung zu optimieren, oder um das Teilen schneller und einfacher zu machen.

Vektordateien brauchen weniger Speicherplatz als Rasterdateien und enthalten nur die mathematischen Formeln, die das Design bestimmen.

Kompatibilität und Konvertierung

Rasterdateien können in vielen verschiedenen Apps und Webbrowsern geöffnet werden, was sie leicht zu betrachten, bearbeiten und teilen macht. Bis auf SVG sind viele andere Vektordateien nicht so zugänglich. PDF, AI, oder EPS erfordern spezialisierte Software, um die Dateien zu öffnen und zu bearbeiten.

Datei- und Erweiterungstypen

Die verwendete Software bestimmt in der Regel den Dateityp, ob Raster oder Vektor. Es gibt mehrere Typen und Erweiterungen von sowohl Raster- als auch Vektordateien, jede mit ihren eigenen Merkmalen.

DateitypFormatVerwendungBesonderheiten
RasterJPEGFotos, WebHohe Kompression, Verlust an Bildqualität
RasterPNGWeb, TransparenzUnterstützt Transparenz, verlustfreie Kompression
RasterGIFAnimationen, WebEinfache Animationen, begrenzte Farbpalette
RasterBMPUnkomprimierte BilderKeine Kompression, grosse Dateigrösse
RasterWebPWeb, fortschrittliche NutzungModerne Bildformat, unterstützt sowohl Verlust- als auch verlustfreie Kompression sowie Animationen
VektorSVGWeb, DruckSkalierbar ohne Qualitätsverlust, Webstandard
VektorAIGrafikdesignAdobe Illustrator Format, vielseitige Bearbeitungsoptionen
VektorEPSDruck, DesignWeit verbreitet für Druckgrafiken, kompatibel mit vielen Programmen
VektorPDFUniverselle DokumenteHauptsächlich vektorbasiert, kann aber auch Rastergrafiken enthalten

Zusammenfassung

Theorie: Zwei grundlegende Grafikformate

Rastergrafiken

Die kleinste Einheit einer Rastergrafik ist ein Pixel, also ein einzelner kleiner Punkt, meist quadratisch, mit einer Farbe. Pixel wird oft mit “px” abgekürzt.

Aufgepasst: Die Farbtiefe wird teils pro Farbkanal und teils pro Pixel angegeben – das ist ein grosser Unterschied! Gang und gäbe ist z.B. eine Farbtiefe von 8-Bit pro Farbkanal. Ein RGB-Bild hat drei Farben, also ist die entsprechende Farbtiefe pro Pixel 24-Bit.

Gängige Formate für Rastergrafiken sind jpg, png, webp, gif. In der Praxis komprimieren all diese Formate die Datenmenge mit verschiedenen Algorithmen.

Vektorgrafiken

Vektorgrafiken werden mit geometrischen Formen beschrieben: z.B. Kurven, Kreise, Linien, etc. Ihre kleinste Einheit ist also eine Figur – Pixel haben sie nicht.

Vektorgrafiken lassen sich ohne Qualitätsverlust vergrössern. PDFs bestehen hauptsächlich aus Vektorgrafiken. Typische Beispiele sind Schriftarten, Logos und Grafiken mit scharfen Linien.

rastervektor 1

Das verbreitetste Grafikformat für Vektoren ist SVG, das Teil der modernen Webstandards ist und sich nahtlos in Webseiten integriert. Als solche können SVG-Elemente direkt animiert werden – wie z.B. der Play-Button bei Youtube.